Wie der Fußball ins Rollen kam
Bis zum Gründungsbeschluss des SV Spetzerfehn am 16. April des Jahres 1949 war der VfL Spetzerfehn der einzige hiesige Sportverein. Der Verein für Leibesübungen, in dem geturnt und Handball gespielt wurde, hatte aufgrund des damaligen Lehrers und Gründers Berend Hoffmann bereits seit 1928 Bestand.
„Den (Fuß)Ball ins Rollen“ brachte dann – zwei Jahrzehnte später – der sportbegeisterte Konrad Trieschmann, ebenfalls Lehrer und Mitglied des VfL. Eine außerordentliche Versammlung mit weiteren 55 anwesenden Mitgliedern hatte das Ziel, den VfL durch eine Fußballsparte, den zukünftigen Verein SV Spetzerfehn, zu erweitern. Die offizielle Gründung des SV Spetzerfehn erfolgte allerdings erst am 11. September 1950.
Aus dem VfL entstand 1966 der „Nachfolgeverein“ Freie Turnerschaft (FT) Spetzerfehn, der auch heute noch ein breites Sportangebot vorzuweisen hat.
Weitere Informationen zur FT Spetzerfehn: www.ft-spetzerfehn.de
Vom Dwarsende bis an den Ülkeweg
Im Jahre 1950 bot der frühere Gastwirt Jann Ockenga, Inhaber der damaligen Gaststätte „Im Alten Kompaniehaus“ gegenüber der Spetzer Mühle, dem Verein einen Sportplatz an. Dieser befand sich am Münkeweg. Zuvor spielte der SV Spetzerfehn in der Süderwieke, Ecke Dwarsende.
Diesen Platz am Münkeweg hatte zunächst der Nachbarverein SuS Strackholt von 1947-1950 inne, bis die Vereinsauflösung erfolgte (1967 gründete sich SuS Strackholt neu). In der Folge ergab sich dem SVS die Möglichkeit, „unnen up Spetz“ in einer neuen und angemessenen Sportstätte zu spielen.
Förderer und erstes Mitglied des SV Spetzerfehn wurde eben jener Jann Ockenga. Somit bot sich das Kompaniehaus als Vereinslokal an und wurde bis zur Schließung (aus Altersgründen von „Tante Herta“) bis Ende der 90er Jahre – somit fast vier Jahrzehnte – genutzt.
Am Münkeweg spielten und trainierten die Spetzer Mannschaften auf zwei Fußballfeldern und fanden mehr als ausreichende Kabinen vor. Im Laufe der Zeit wurde die Sportanlage um eine Blockhütte mit Grillstand ergänzt, aus der bei Spielen der Herrenmannschaft der Verkauf von Getränken und Bratwürsten organisiert wurde und worin Spieler sich nach Abpfiff gerne und regelmäßig aufhielten.
Unter Spetzern etablierte sich für die Sportstätte am Münkeweg der liebevolle Name „Spetzenberg“, der in Anlehnung an das historische Fritz-Walter-Stadion des 1. FC Kaiserslautern, den Betzenberg, gefunden wurde. Hier waren die Spetzerfehner zwischenzeitlich nahezu unschlagbar und stiegen nach einigen Jahren in der Kreisliga als Meister 2007 in die Bezirksliga auf. Dort spielte man zwei Jahre; die erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte.
Zum Ende der Nullerjahre wurde der nächste Umzug in die Wege geleitet. Zunächst wechselten einige Jugendteams vom Münkeweg an den Ülkeweg bei der Grundschule. Die letzten Spiele und Trainingseinheiten „unnen bi Möhlen“ oblagen der Herrenmannschaft in der Hinrunde der Saison 2017/2018. Seitdem ist die Sportstätte am Ülkeweg im belebtesten Teil Spetzerfehns die alleinige Heimat des Sportvereins.
Neben dem Hauptplatz stehen den Mannschaften ein Jugendplatz und ein DFB-Kunstrasenkleinfeld zur Verfügung. Ein weiterer Trainingsplatz ist in Planung. Umkleidemöglichkeiten bieten die Räumlichkeiten im „Spetzer Fehnhuus“. Auch am Ülkeweg ist durch Eigenarbeit eine Blockhütte entstanden, die für Feste und Mannschaftsabende sowie den Verkauf rund um Spiele der 1. Herren genutzt wird.
Vereinswappen
In Anlehnung an das Ortswappen des Fehndorfes Spetzerfehn zeigt das Vereinswappen mit den Grundfarben Rot und Blau ebenfalls den Anker mit Pfahlweg.
Der Pfahlweg, auch Spetze genannt, hängt mit der Geschichte des Ortes zusammen. Der Anker weist auf die starke Bedeutung der Torfschifffahrt für Spetzerfehn hin.
Weitere Informationen hierzu: www.spetzerfehn.de
Die Vorstandsmitglieder des SV Spetzerfehn e.V.
Nachstehend (gekürzt auf die 1.Vorsitzenden) waren bzw. sind für den SVS tätig:
1949 — Karl Ukena (VfL)
1950 – 1953 — Konrad Trieschmann
1953 – 1966 — Hans Janssen
1966 – 1967 — Hinrich Hinrichs
1967 – 1985 — Thomas Ulrichs (Ehrenvorsitzender)
1985 – 1997 — Harm Harms
1997 – 2014 — Jens Wagner
2014 – 2021 — Joachim Weber
2021 – heute — Andre Backer