Das war phasenweise leider viel zu wenig! Fühlte sich die Niederlage gegen SuS Strackholt II in der Liga noch unglücklich an, lässt sich der gestrige 2:1-Erfolg der Strackholter über unsere Spetzer Elf als leistungsgerecht bezeichnen. Und dennoch waren wieder einmal beste Gelegenheiten vorhanden, um einen anderen Ausgang der Partie herbeizuführen. Doch auch im Abschluss könnte die gestern oftmals vermisste notwendige Einstellung eine Rolle gespielt haben.

Nach einer Viertelstunde hätte es schon 2:2 stehen können. Für Spetz vergaben Malte Seffert und Mirko Eilers aussichtsreiche Tor-Möglichkeiten. Besser im Spiel waren aber schon zu Beginn die Gastgeber. Scheiterte SuS-Spieler Tim Ennen nach etwa zehn Minuten noch am herauseilenden Keeper Jannik Bogdanski, machte er es wenig später besser, schloss abermals ohne Gegenwehr ab und brachte den Ball unhaltbar im Tor unter. Bogdanski blieb im Anschluss zu häufig der einzige Spieler, der sich anmerken ließ, dass es sich um ein Derby handelte. Verteidigung und Mittelfeld waren für sich stehende, sich zu wenig unterstützende Ketten. Gerade über die rechte Spetzer Seite hatten die Gastgeber leichtes Spiel. Als Grund dafür kann einerseits das Stellungsspiel der Verteidiger herangezogen werden. Andererseits, dass das zentrale Mittelfeld sich defensiv kaum einbrachte, eher zuschaute sowie den Zweikampf scheute und die Spieler auf den Außen die Verteidigung immer wieder im Stich ließen. Konsequente Strackholter hätten das Spiel in dieser Phase entschieden. Und konsequente Spetzer hätten den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Denn Chancen waren immer wieder da, obwohl es an vielem fehlte. So schoss Mirko Eilers nach Zuspiel von Jasper de Wall, dessen Abschluss vorher noch abgeblockt wurde, aus kurzer Distanz an den linken Pfosten. Spielverlauf hin oder her, das hätte der Ausgleich sein müssen. Erst kurz vor dem Pausenpfiff zeigte unsere Mannschaft mehr Präsenz in den Zweikämpfen. Mittelfeld-Spieler Dirk Post war es aber wohl zu wenig. Er hatte genug, antizipierte einen Pass der gegnerischen Elf, stürmte nach vorne und schoss nach Doppelpass mit Jasper de Wall zum 1:1-Ausgleich ein. Dieser Angriff zeigte, wie viel schon möglich ist, wenn man zumindest körperlich alles herausholt und den Willen ausstrahlt, ein Spiel zu gewinnen. Mit dem 1:1 ging es in die Kabinen.

Spätestens mit dem Ausgleich hätte ein Aufschwung kommen müssen. Aber unsere Elf begann wieder träge. Die Strackholter Spieler hatten im ersten Durchgang wohl einige Kräfte aufgebraucht, blieben aber fokussiert und voll im Spiel. Sie versuchten nicht, Zweikämpfe zu verhindern, sondern suchten den Kontakt. Auch wenn der SVS nun im Mittelfeld mehr vom Spiel hatte, mangelte es an gefährlichen Angriffen. Die Gastgeber versuchten es nach Balleroberung nun immer wieder mit langen Bällen und blieben so extrem gefährlich, weil den Blau-Weißen viel zu viel Platz gestattet wurde. Unsere Spetzer bekamen einfach keinen richtigen Zugriff, der bitter nötig gewesen wäre. Denn vor sich hin dümpelnde Spiele liegen unserem Team nicht. Der erneute Rückstand kam deshalb weder überraschend noch in einer Drangphase des SVS. Das 2:1 durch Marco Zimmermann bahnte sich an. Es brauchte noch einige Minuten, bis alle begriffen, dass offensiv nun mehr kommen musste. Doch immerhin kam es noch dazu. In der letzten Viertelstunde hatten die Strackholter sichtlich Mühe, den Ausgleich zu verhindern. So setzte der SVS sich zwischenzeitlich im gegnerischen Strafraum fest und holte mehrere Ecken heraus, die fast alle gefährlich wurden. Nur ganz knapp am Ausgleich scheiterte etwa Simon Gronewold. Der Ball flog aus dem Zentrum zu ihm, er schloss direkt ab und verpasste nur um Zentimeter das 2:2. Die letzte sehr gute Chance hatte Janis Bartels. Nachdem Andre Backer sich über links ins Offensivspiel einbrachte, ergaben sich plötzlich noch einmal Räume. Janis Bartels tauchte frei im Zentrum auf und bekam ein sehenswertes Zuspiel. Doch er verpasste. Letztendlich wäre der Ausgleich und ein anschließendes Elfmeterschießen zwar möglich, aber zu viel des Guten gewesen. Die Gastgeber zeigten sich über weite Strecken bissiger und ziehen deshalb in die vierte Pokalrunde ein.

Für den SVS geht es schon morgen Abend weiter. Dann gastiert um 20:00 Uhr TuS Westerende II am Ülkeweg.