Unser Herrenteam hatte beim Auswärtsspiel gegen die SG Egels-Popens II mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Neben einer äußerst angespannten Personalsituation, die sich durch eine weitere Verletzung zu Spielbeginn noch verschärfte, erschwerten die Platzbedingungen das Fußballspielen für beide Teams. Da es auch während der Partie noch zu Regenfällen kam, entwickelte sich das Duell mit den vor dem Anpfiff nur zwei Plätze besser gestellten Egels-Popensern zu einer „Seifenoper“. Als kurz vor dem Seitenwechsel noch die 2:0-Führung hergeschenkt wurde, wuchsen an der Seitenlinie die Bedenken, in diesem unglaublich wichtigen Spiel etwas Zählbares mitzunehmen. Doch mit dem nötigen Glück im Abschluss entführten unsere Blauhosen nicht nur einen, sondern alle drei Punkte. Durch zwei Standards und viel Kampf gewann die 1. Herren mit 4:2.

Einige Spieler mussten kurzfristig berufs- und krankheitsbedingt absagen, wodurch sich die Mannschaft von alleine aufstellte. Trainer Daniel Schmidt standen nur zwölf Spieler zur Verfügung, von denen drei angeschlagen waren. Deshalb schnürte Schmidt selbst noch die Fußballschuhe und bereitete sich auf seinen Einsatz vor. Neben ihm blieb Julian Backer als weiterer Notnagel auf der Bank. Henning Backer und Jasper de Wall spielten trotz Beschwerden von Beginn an. Die Mannschaft nahm die undankbaren Umstände gefasst auf – und das musste sie auch! Die SG verlor ihr vorheriges Spiel gegen die Reserve des TSV Holtrop, die so die rote Laterne zumindest vorerst an unser Team abgab. Nur einen Platz vor den Holtropern befindet sich die Zweite von Egels-Popens, die durch einen Sieg bei gleicher Anzahl an Spielen hätte davonziehen können. Das machte das Aufeinandertreffen zu einem Sechs-Punkte-Spiel.

Das erste Ausrufezeichen setzten unsere Spetzer. Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, da konnte Jasper de Wall auf der rechten Außenbahn freigespielt werden. Im Sprint bewegte er sich Richtung Tor und kam aus spitzem Winkel zum Abschluss. Doch SG-Schlussmann Timo Arnold bekam seinen Fuß noch so gerade an den Ball, weshalb dieser knapp am langen Pfosten vorbeirollte. Der sehenswerte Angriff wurde teuer bezahlt: Jasper de Wall zerrte sich und konnte nicht mehr weiterspielen. Für ihn wechselte sich früher als erwartet Trainer Daniel Schmidt ein. Das sollte den Offensivbemühungen zunächst keinen Abbruch tun. Der SVS blieb insbesondere durch Jens Kuhlmann gefährlich. Kuhlmann wurde auf der linken Seite mehrfach gesucht und gefunden. Zweimal wurde es sehr brenzlig, als er in den Strafraum zog und nicht lange fackelte. Die Abschlusspositionen schienen ungünstig zu sein, da Kuhlmann sich schon relativ nah und seitlich vor dem Tor befand. Die Schüsse verpassten dennoch nur um Zentimeter das gegnerische Gehäuse. Unsere Spetzer waren zu Spielbeginn das bessere Team und sollten sich dafür gleich doppelt belohnen. Zunächst war es Andre Backer, der nach zehn Minuten am Mittelkreis den Ball forderte und Richtung Tor marschierte. Auf seinem Weg dorthin stellten sich ihm zwei Egels-Popenser in den Weg, doch er bewies Durchschlagskraft und blieb in Ballbesitz. Aus etwa 20 Metern ergab sich die Möglichkeit zum Torschuss. Kraftvoll getreten schlug der Ball im Tor ein. Das 2:0 sollte nur wenige Augenblicke später folgen. Jens Kuhlmann setzte sich links abermals durch und versuchte es erneut aus spitzem Winkel. Diesmal landete der Ball im Tor. Im Hinblick auf die Umstände war die Führung etwas überraschend, jedoch dem Spielverlauf angemessen.

Die SG-Abwehrreihe wirkte immer wieder verunsichert und obwohl genug Spetzer in Ballnähe waren, wurden die daraus resultierenden Situationen kaum genutzt. Mit der Führung im Rücken ließen Mittelfeld und Offensive nach Ballverlusten immer häufiger Gegenpressing und Rückwärtsbewegung vermissen. Die Gastgeber wurden so unnötig ins Spiel zurückgebracht. Weil die Räume zwischen den Ketten größer wurden, konnten sich die gegnerischen Angreifer lösen, während ihre Vorderleute ohne Gegenwehr Meter machen und gefährliche Pässe spielen konnten. Unsere Verteidiger stimmten sich einige Male nicht ab, bewiesen aber in den nun öfter anfallenden Zweikämpfen ihre Stärken. Jannis Mäcken und Okko de Wall waren sehr häufig gefordert und lieferten. Aber auch Dirk Post und Timo Duis ließen in 1-gegen-1- Situationen nichts vermissen. Doch dazu kam es in der 18. Minute gar nicht. SG-Spieler Dimitri Grib wurde im Zentrum vergessen und konnte zu schnell den Anschlusstreffer erzielen. Im weiteren Spielverlauf wurde das Zusammenspiel noch fehlerhafter. Die Egels-Popenser waren nun im Aufwind. Abschlüsse unserer Elf wurden rar und die Lücken größer. Es war den Einzelleistungen der Abwehr zu verdanken, dass sich das Blatt in dieser Phase nicht vollends wendete. Der Ausgleich bahnte sich an. Kurz vor dem Seitenwechsel war es erneut Dimitri Grib, der durch seinen Doppelpack auf 2:2 stellte. Unerwartet kam Simon Gronewold noch vor dem Pausenpfiff zu einer weiteren Spetzer Chance, deren Vollendung die vorangegangenen Spielminuten etwas auf den Kopf gestellt hätte.

Die Halbzeitpause nutzte unser Team offensichtlich nicht nur, um sich vom aufreibenden ersten Durchgang zu erholen. Die Probleme aus den ersten 45 Minuten wurden, das war nach wenigen Minuten zu sehen, angesprochen. Die Gastgeber konnten die Euphorie nach dem Ausgleich so nicht entscheidend mit in die zweite Hälfte nehmen. Die Partie gestaltete sich zu unserer Freude zunächst ausgeglichen. Es wurde immer wieder brenzlig, aber beide Teams brachten offensiv nicht mehr allzu viel zu Stande. Zwingende Abschlüsse fehlten. Das lag auch daran, dass die Abwehrreihen sich tiefer positionierten und weniger hinten herausrückten. Dadurch wurden die Wege dazwischen länger. Die Partie plätscherte also etwas vor sich hin, wenngleich beide Mannschaften zeigten, dass ihnen ein Punkt zu wenig ist. Auch die Platzverhältnisse erschwerten das Herausspielen von Torchancen. Der Rasen wurde nach weiteren Regenfällen zu Seife. Immer wieder rutschten Spieler weg; es wurde häufiger gegrätscht. Mehr Fouls und Unterbrechungen waren die Folgen. Das Spiel wurde hitziger und unansehnlicher. War dieser Umstand in den vergangenen Spielen oft ein Nachteil für unser Team, wurde er diesmal zum Vorteil. Andre Backer schoss in der 76. und 79. Spielminute aus je 20 bis 25 Metern zwei direkte Freistoßtore. Der Jubel kannte keine Grenzen. Doch es waren noch zehn Minuten samt satter Nachspielzeit auf der Uhr. Unsere Spieler kämpften noch einmal und klärten, was es zu klären gab. Die SG setzte unser Team zwar noch unter Druck, wurde aber immer wieder daran gehindert, abermals zurückzukommen. Ein kampfbetontes und etwas irres Spiel endete mit einem wichtigen 4:2-Sieg unserer Spetzer.

Der TSV Holtrop II hat schon ein Spiel mehr ausgetragen und ist erst einmal wieder auf dem letzten Tabellenplatz. Die SG Egels-Popens II ist nur noch einen Zähler vorn. Am kommenden Freitag wäre ein Sieg ebenso wichtig. Dann gastieren die in der Tabelle ebenfalls nicht weit entfernten Wallinghausener zum letzten Spiel des Jahres am Ülkeweg.