Vor wenigen Wochen sah es für unser Herrenteam alles andere als rosig aus. Durch einige hergeschenkte Punkte und weitere überraschende Punktgewinne, etwa der Holtroper Mannschaft, konnten die meisten Teams unseres auf Distanz halten. Deshalb fanden unsere Spieler sich zwischenzeitlich auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Sie mussten liefern. Neben dem letzten Aufeinandertreffen mit SuS Strackholt standen die Partie gegen die SG Egels-Popens II sowie das gestrige Duell gegen den SV Wallinghausen II an. Beide Teams waren und sind in greifbarer Nähe. Durch Niederlagen wäre unser Team weiter abgeschlagen gewesen. Doch nach dem Punktgewinn in Strackholt folgten ein 4:2-Erfolg in Egels-Popens und ein 3:1-Heimsieg gegen Wallinghausen. Unser Team ist nun seit drei Spielen ungeschlagen, geht mit positiven Gefühlen in die Winterpause und kann im kommenden Jahr weiter oben angreifen. Die Eintracht aus Ihlow und die Timmeler Spielgemeinschaft haben sich etwas absetzen können. Unsere auf Rang drei platzierten Nachbarn aus Strackholt haben hingegen nur drei Punkte mehr vorzuweisen, die Wallinghausener nur noch einen Zähler. An der SG Egels-Popens ist unser Team erst einmal vorbeigezogen. Bevor wir uns zu sehr in der Zukunft verlieren, folgt der Spielbericht zum gestrigen Sieg.

Die Personalsituation hatte sich vor dem Spiel nicht wirklich entspannt. Mirko Eilers, Lars Logemann, Fynn Harms und Henry Hinrichs kehrten zwar zurück. Aber die angeschlagenen Spieler blieben angeschlagen. Andre Frerichs musste verletzungsbedingt ebenso passen wie Jasper de Wall, der in der vergangenen Woche schon nach wenigen Minuten mit einer Zerrung ausgewechselt werden musste. Vorsichtshalber zog Trainer Daniel Schmidt sich erneut mit um. Schlussendlich hätte Schmidt sein Heimdebüt nicht feiern müssen. Er wechselte sich aber noch kurz vor dem Abpfiff ein.

Unsere Spetzer Mannschaft begann furios. Mirko Eilers verpasste schon nach wenigen Minuten die große Chance zum Führungstreffer. Eilers und Jens Kuhlmann wirbelten viel herum, brachten die Wallinghausener mit ihrer Geschwindigkeit einige Male in Verlegenheit und ließen weitere gute Möglichkeiten folgen. Doch das 1:0 sollte zunächst nicht fallen. Die Wallinghausener hatten sichtlich Mühe, sich dem Druck ihrer Kontrahenten zu entziehen und agierten überwiegend mit langen, ungenau geschlagenen Bällen. Die Innenverteidiger Okko de Wall und Dirk Post waren immer wieder gefordert, die Angriffe im Keim zu ersticken. Gerade Dirk Post befand sich ein ums andere Mal in der Luft, um das heranfliegende Spielgerät abzuwehren. In dieser Phase zeigten sich die Gäste harmlos. Gefährlich wurde fast ausschließlich auf ihr Tor gespielt.  Und in der 29. Minute endlich in ihr Tor. Mirko Eilers schlug den Ball von der rechten Seite in den Strafraum, wo Simon Gronewold lauerte und verwertete. Sein Abschluss kullerte ins Gehäuse. Aber Tor ist Tor und wenn es schon nicht mit den teils gut herausgespielten Angriffen klappen sollte, dann eben so. Am Spielverlauf änderte sich nichts. Das Spiel hätte zu diesem Zeitpunkt schon entschieden sein können und auch im Anschluss an die Führung gab es noch etliche Gelegenheiten. Sie blieben aber ungenutzt. Kurz vor dem Halbzeitpfiff wagte sich Wallinghausen doch einmal in den Spetzer Strafraum und sorgte direkt für etwas Chaos, in dem ein Spieler der Gäste von den Beinen geholt wurde. Der Schiedsrichter entschied richtigerweise auf Foulelfmeter. Beinahe rächte sich der Chancenwucher – wäre da nicht Torwart Jannik Bogdanski! Er parierte den Strafstoß, konnte den Ball aber nicht festhalten oder ins Aus blocken. So kam ein Wallinghausener Akteur noch zum Nachschuss. Unter Bedrängnis schoss er jedoch am Tor vorbei. Es ging mit einer viel zu niedrigen Torausbeute, aber immerhin mit einer Führung in die Kabinen.

Der SVW wollte es im zweiten Durchgang besser machen und endlich selbst Chancen kreieren. Die Verteidigung hinderte die Gäste aber daran. Nur verloren Mittelfeld und Abwehrreihe sich etwas aus den Augen. So wurden die langen Zuspiele weiterhin abgewehrt, der Ball aber nicht festgemacht. Auf einen gewonnen Zweikampf folgte zu oft ein haarsträubender, weil zu einfacher Ballverlust. Unsere Abwehr spielte viel mit dem Kopf, in einigen Situationen aber nicht mit Köpfchen. Ohne starken Gegnerdruck wurden ungenaue und fatale Pässe gespielt. Die Wallinghausener wurden unnötig im Spiel gehalten, brachten aber weiterhin wenig Zwingendes zu Stande. Doch wusste unsere Elf sich immer öfter nur mit Foulspielen zu helfen und bescherte den Gästen mehrere Standardsituationen. Einige Male wurden die lange in der Luft fliegenden Bälle nicht mehr richtig eingeschätzt. Der SVW kam zu einem Abschluss ans Außennetz, einem abgeblockten Schuss und in der 59. Minute zum Ausgleich. Das Spiel drohte zu kippen. Vom 1:1 angestachelt wollten die Wallinghausener mehr und hatten immer häufiger die Chance, gefährlich zu werden. Sie verkannten einige Situationen und spielten ihrerseits auch zu kompliziert und ungenau, um die Partie tatsächlich zu drehen. Unsere Mannschaft benötigte einige Minuten, kam dann aber wieder in die Spur und erneut zu eigenen Tormöglichkeiten. Endlich war es Mirko Eilers, der sich in der 70. Minute in die Torschützenliste eintrug. Setzte er den Ball zuvor im 1-gegen-1 mit dem Torwart nicht nur an diesem, sondern auch am Tor vorbei, machte er es diesmal besser. Die erneute Führung gab Auftrieb. Die Wallinghausener wurden wieder vermehrt zurückgedrängt, durch das knappe Ergebnis aber weiter im Spiel gehalten. Kurz vor dem Abpfiff belohnte sich auch Jens Kuhlmann für seine offensiven Bemühungen. Nicht als Torschütze, sondern als Vorlagengeber. Sein Zuspiel verwandelte Timo Duis zum 3:1-Schlusspunkt.

Unser Team hätte viel für das Torverhältnis tun können. Das wurde verpasst. Viel wichtiger war aber der Sieg. Mit nun sieben Punkten aus drei Spielen konnten unsere Herrenspieler im Jahresendspurt noch einmal überzeugen und die tabellarische Situation entspannen.